Neues Graffiti-Kunstwerk von CASE verschönert Unterführung an der Kasseler Straße
Daniel Kumelis (Geschäftsführer Stadtmarketing), Bürgermeister Sebastian Wysocki, Kurt Liebermeister (1. Vorsitzender Stadtmarketing Bad Vilbel e.V. & Graffiti-Initiator)
Im Rahmen des Hessentags wurde in der südlichen Unterführung der Kasseler Straße über die Nidda ein eindrucksvolles neues Graffiti eingeweiht. Der international renommierte Künstler CASE (Andreas von Chrzanowski) gestaltete dort ein dreiteiliges Wandbild, das die Themen Bewegung, Perspektive und Rückkehr in beeindruckender Weise miteinander verbindet.
Ein Wandbild in drei Akten – Bewegung, Perspektive und Rückkehr
Das Werk erzählt die Geschichte eines Papierfliegers – von seinem Abwurf über den Flug
bis zur Rückkehr. Dabei nutzt der Künstler den Tunnelraum nicht nur als Fläche, sondern als aktiven Teil der Erzählung.
Im ersten Abschnitt zeigen überlagerte Handhaltungen den Moment des Loslassens – eine symbolische Geste für Aufbruch und Neuanfang. „Besonders beeindruckend finde ich die
Dreidimensionalität und die Detailtiefe der gemalten Hände – ein echtes Highlight im öffentlichen Raum“, so Bürgermeister Sebastian Wysocki, der das neue Werk gemeinsam mit Vertretern des Stadtmarketings vorstellte. „Ich freue mich sehr, dass wir mit diesem Werk des renommierten Künstlers CASE ein weiteres Kunstwerk von internationaler Qualität in unserer Stadt haben.“
Im Mittelteil, dem Herzstück des Werks, wird der Flug des Papierfliegers mittels einer anamorphotischen Darstellung visualisiert: Das verzerrte Bild fügt sich nur aus einem bestimmten Blickwinkel korrekt zusammen, der am Boden markiert ist – eine Einladung zum Perspektivwechsel. Betrachtende werden so direkt in das Bild einbezogen und eingeladen, aktiv ihren Blickwinkel zu verändern.
Am Ende des Tunnels ist der Papierflieger schließlich gelandet – verändert und mit neuen Mustern versehen. Diese stammen von einem lokalen Graffiti-Künstler und schlagen damit die Brücke zur regionalen Kunstszene. Der Rückkehr-Gedanke verweist auf Veränderung durch Bewegung – und auf die Suche nach Orientierung und Heimat.
Langjährige Förderung urbaner Kunst
Dass ein international bekannter Künstler wie CASE in Bad Vilbel arbeitet, ist kein Zufall. „Seit fast 20 Jahren gelingt es uns im Rahmen der Graffiti-Prävention, immer wieder internationale Künstlerinnen und Künstler nach Bad Vilbel zu holen“, erklärt Kurt Liebermeister, 1. Vorsitzender des Stadtmarketing Bad Vilbel e.V. und Initiator des Projekts. „Jedes neue Werk bereichert unsere Stadt und zeigt die große Vielfalt an Stilrichtungen und Techniken urbaner Kunst.“ Um dieses vielfältige Engagement auch digital sichtbar zu machen, hat der Stadtmarketing Bad Vilbel e.V. eine eigene Website zum Thema Streetart veröffentlicht: Unter www.streetart-badvilbel.de finden Interessierte ab sofort Informationen zu allen bisherigen Graffiti-Projekten, Künstlerporträts, Bildergalerien und Hintergründe zur urbanen Kunstszene in Bad Vilbel.Auch Daniel Kumelis, Geschäftsführer des Stadtmarketings, betont die besondere Rolle der Graffiti-Kunst für die Stadtentwicklung: „Das neue Werk von CASE – wie auch die vielen anderen Graffitis in unserer Stadt – ist ein echtes Alleinstellungsmerkmal für Bad Vilbel. Es bringt Kunst in den öffentlichen Raum und direkt zu den Menschen. Gleichzeitig zieht es Kunstinteressierte aus der ganzen Region an, die dabei auch andere Vorzüge unserer Stadt entdecken.“
Weitere Maßnahmen und künstlerischer Kontext
Um die Aufenthaltsqualität in der Unterführung nachhaltig zu verbessern, bringt die Stadt Bad Vilbel eine komplett neue Beleuchtung in dem Bereich an. Die moderne Lichtanlage wird die gesamte Unterführung ausleuchten und sorgt damit für mehr Sicherheit und ein angenehmeres Raumgefühl für alle Passantinnen und Passanten. Gleichzeitig profitiert auch das Kunstwerk von der neuen Beleuchtung, da es gezielt in Szene gesetzt wird und seine Wirkung bei Tag und Nacht entfalten kann. Aufgrund von Lieferengpässen konnte die Installation bisher noch nicht erfolgen, soll jedoch zeitnah umgesetzt werden. Bereits am nördlichen Ufer der Nidda zieren neun großflächige Wandbilder die Unterführung der Kasseler Straße. Sie zeigen verschiedene Motive der Bad Vilbeler Burgfestspiele und machen das Areal zu einem einzigartigen Open-Air-Kunstort in der Region.
Über den Künstler CASE
Andreas von Chrzanowski (*1979 in Schmalkalden), alias CASE, ist Gründungsmitglied der bekannten Ma’Claim-Crew und zählt zu den Pionieren des fotorealistischen Graffitis. Nach einem abgeschlossenen Diplom als Restaurator zog er nach Frankfurt am Main – seine heutige Heimatbasis. Von dort aus realisiert er weltweit großformatige Wandbilder, die auf eigenen Fotografien basieren und durch technische Präzision sowie emotionale Ausdruckskraft beeindrucken.
Quelle: Stadtmarketing Bad Vilbel