CDU und SPD im Wetterauer Kreistag wollen Abfallwirtschaft effizienter organisieren und fit für die Zukunft machen
Die Koalition aus CDU und SPD im Wetterauer Kreistag hat einen Antrag eingebracht, der auf eine stärkere Verzahnung der kommunalen und kreiseigenen Strukturen in der Abfallwirtschaft abzielt. Ziel ist es, ein einheitliches Organisationsmodell zu entwickeln, das Synergien hebt, Prozesse vereinfacht und die Zusammenarbeit zwischen Kreis, Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) und den 25 Kommunen des Wetteraukreises optimiert.
Derzeit liegt die öffentlich-rechtliche Entsorgungsaufgabe beim Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB), einem Eigenbetrieb des Wetteraukreises, während die Sammlung der Abfälle Aufgabe der einzelnen Kommunen ist. Diese Doppelstruktur führt in vielen Bereichen zu überlappenden Verantwortlichkeiten und unnötigem Verwaltungsaufwand. Im Rahmen der bestehenden Arbeitsgemeinschaft Abfallwirtschaft (AGAW) haben mehrere Kommunen bereits ihren Wunsch nach struktureller Weiterentwicklung geäußert.
Mit dem gemeinsamen Antrag greifen CDU und SPD diesen Impuls auf. Der Kreisausschuss wird darin beauftragt, gemeinsam mit dem AWB und den Kommunen ein einheitliches Organisationsmodell zu prüfen und dem zuständigen Ausschuss für Regionalentwicklung, Umwelt und Wirtschaft (RUW) konkrete Vorschläge zu unterbreiten.
„Ziel ist es, durch eine bessere Verzahnung der Strukturen die Effizienz zu steigern, Ressourcen klug einzusetzen und die Abfallentsorgung zukunftssicher aufzustellen“, heißt es von CDU und SPD. Dabei soll sichergestellt werden, dass bestehende Vermögenswerte und Eigentumsverhältnisse berücksichtigt und Haftungsfragen transparent geklärt werden.
Bereits heute betreibt der AWB zahlreiche Einrichtungen wie die Recyclinghöfe in Echzell, Friedberg und Niddatal, Kompostieranlagen sowie Beteiligungen an Entsorgungs- und Verwertungsunternehmen. Gleichzeitig halten auch sieben Kommunen eigene Recyclinghöfe vor. Eine abgestimmte Strategie könne laut Antrag helfen, die kommunale Familie im Wetteraukreis nachhaltig zu stärken und den Service für Bürgerinnen und Bürger weiter zu verbessern.
„Der Prüfauftrag ist bewusst offen formuliert: Es soll keine Lösung „von oben“ diktiert werden, sondern in enger Abstimmung mit den Kommunen ein gemeinsames Modell erarbeitet werden, das alle mittragen“, so die Fraktionsvorsitzenden Sebastian Wysocki (CDU) und Christine Jäger (SPD) abschließend.